Am 13.5.2023 öffnete das Soerdfest zum 12. Mal die Tore. Es ist einkleines und muckeliges Open Air Festival im Norden Schleswig-Holsteins. Der Soerdfest Kulturverein ist ein gemeinnütziger Verein, der sich auf die Fahnen geschrieben hat Nachwuchsbands aus dem Rock/ Metal und Punk Genre eine Bühne zu geben und sie damit zu fördern. Entstanden aus einer “ Schnapsidee“ fand vor 12 Jahren die Geburtsstunde dieses Festivals statt.
Ein bunt gemischtes Programm der unterschiedlichen Genre aus dem Metal/ Rock und Punk Bereich sorgen für einen abwechslungsreichen Tag, bei dem jeder etwas für seinen Geschmack findet.
Dieses Jahr waren am Start: Breaking Resistance, Extinct, Kaizer, Soerdlich, Reliquiae, Hardbone und Six Days to Change
Breaking Resistance machten an diesem Tag den Opener, zu dieser Zeit waren leider noch nicht viele Gäste vor Ort, doch die, die da waren, feierten die Jungs aus Dithmarschen, die mit Metalcore das kleine Infield rockten.
Nach einer etwas längeren Umbaupause betraten Extinct die Bühne. Die Truppe aus Kiel begeisterten das, inzwischen angewachsene Publikum mit Thrash und Death Metal. Die seit 2003 aktive Band zeigte deutlich, dass sie nicht unerfahren auf der Bühne sind und knallten dem Publikum ein großartiges Set um die Ohren.
Tatsächlich dauerte die nächste Umbaupause noch länger, aber Metalheads lassen sich davon nicht aus der Ruhe bringen, so verkürzten sie sich die Wartezeit mit essen, trinken und trinken. Die Bierlaune war bei einigen schon recht beachtlich.
Das Warten hatte sich auf jeden Fall gelohnt, denn als nächstes betraten Kaizer, eine Rock Band aus Berlin die Bühne, hart und sanft spielen zusammen und kamen beim Publikum sehr gut an und man merkt, wer sie produziert, denn das ist kein anderer als Chris Harms, der Frontmann von Lord of the Lost. Beim Lied Aschekleid betrat der Sohn von der Frontfrau Anna die Bühne und sang mit, das war Gänsehaut pur und er erntete tosenden Applaus dafür.
Wieder folgte eine lange Umbaupause und damit waren dann schon über 30 Minuten Zeitverzug, aber das schreckt einen Metalhead nicht und er verkürzt die Wartezeit mit der einen oder anderen Gerstenkaltschale. Inzwischen war das Festivalgelände gut gefüllt. Ich glaube zwar nicht, dass die erhofften 500 Tickets verkauft wurden, aber natürlich tat das der guten Stimmung keinen Abbruch. Immer lauter wurden die Rufe nach der Band, die nun folgen sollte und dann endlich traten Soerdlich auf eine Truppe aus Flethsee, die hier ein echtes Heimspiel hatten und ballerten den jubelnden Fans sauberen Punk-Metal um die Ohren. Der erste Moshpit entstand und im Laufe des Auftritts folgte dann auch noch ein kleiner aber feiner CirclePit.
Mit weiterem Zeitverzug durch sehr langsamen Bühnenumbau, traten dann endlich Reliquiae, einer der beiden Headlinder auf. Die Gruppe aus Osnabrück, die schon seit 2009 mit Mittelalterrock und Folkrock, sie selbst nennen ihre Musik Medieval Darkrock, auf der Bühne stehen, rissen das Publikum sofort mit. Inzwischen war es dunkel und da machte sich das Dauerstroposkop bemerkbar, das zum Teil recht nervig war, trotzdem war die Bühnenshow von Reliquiae, wie es zu erwarten war, sehr schön.
Warten war wieder angesagt, mit über einer Stunde Zeitverzug betrat dann der zweite Headliner des Tages die Bühne. Ehrlicher Hard Rock wurde mit viel Spaß von der Hamburger Band Hardbone geliefert. Da die Besucherzahlen sich schon etwas gelichtet hatten, vermutlich forderten die Biermengen ihren Preis, war genug Platz zum Tanzen und Abrocken und die Hamburger Jungs lieferten eine tolle Bühnenshow.
Leider hatten Six Days to Change, die letzte Band an diesem Tag, kaum noch Publikum, dennoch ließ sich die Truppe aus Italien nicht beirren und lieferten, Modern Metal mit Inbrunst.
Alles in Allem, trotz zum Teil sehr langer Wartezeiten, war es ein sehr gelungenes kleines Festival, das wirklich Spaß gemacht hat.