Blind Guardian at Walhalla Festival der Helden 2022Blind Guardian at Walhalla Festival der Helden 2022

10.12.2022 Neumünster

Zum zweiten Mal zogen die Einherjer in die Heiligen Hallen von Walhalla ein. Odin hatte erneut an seinen Tisch geladen, um ausgiebig zu feiern. Die Einherjer sollten reichlich durch Speis, Trank und Musik verwöhnt werden und so begab es sich, dass reichlich Spielleute an diesem Tag auftreten sollten, um alle mit ihrer Kunst zu verwöhnen.
Zunächst hatte man Zeit sich in Ruhe einzufinden, vielleicht vorab das eine oder andere Gerstenkaltgetränk oder Met zu genießen, ehe die ersten Musiker vor Odins lange Tafel traten. Rauhbein gaben sich die Ehre und sorgten für ausgelassene Stimmung. Obgleich es noch früh am Tag war, befanden sich die Gäste bereits in Feierlaune und huldigten jeden dargebotenen Song mit reichlich Applaus. Leider war die Spielzeit nur von kurzer Dauer, Mancheiner hätte sicher gerne noch länger der Stimme von Henry gelauscht, die sich, obwohl die Band noch sehr jung ist, sich ins Hirn einbrennt und man einfach mehr hören möchte.
 
Nach einem grandios kurzem Bühnenumbau kamen die Spielleute von Vogelfrey um die Einherjer mit ihrer Musik zu erfreuen. Die Truppe aus dem hohen Norden, aus Hamburg, besteht nun seit fast 20 Jahren, man möchte es kaum glauben. Mit wunderbarem Folkrock brachten sie die Massen in Wallungen und es herrschte eine wunderbare und ausgelassene Stimmung. Bereits jetzt war die heilige Halle fast komplett gefüllt.
 
Leider gab es nun eine viel längere Pause als geplant, aber der Teufel steckt nun mal im Detail und irgendwie wollte die Tontechnik plötzlich nicht und es bedurfte einer gefühlten Ewigkeit, bis es weiter ging. Die Feiernden ließen sich aber dadurch nicht beirren und frönten der Trunkeslust oder schlenderten über den kleinen Mittelaltermarkt.
Dann waren endlich wohl alle Fehler behoben und Corvus Corax betraten die Bühne um aufzuspielen. Mit allerlei interessanten Instrumenten, gestalteten sie ihren Auftritt sehr abwechslungsreich und eindrucksvoll. Leider war das Problem mit der Tontechnik doch nicht so ganz behoben worden, denn der Sound war streckenweise eher furchtbar, doch ließen Corvus Corax sich dadurch nicht beirren, Profis machen einfach weiter und das ist auch gut so.
 
Der nächste Umbau geschah wieder mit gewohnter Geschwindigkeit und nach einer kurzen Pause betraten nun Fiddler`s Green die Bühne. Endlich, denn eigentlich sollten sie letztes Jahr dabei gewesen sein, doch das C machte einen Strich durch die Rechnung, aber dieses Jahr war es dann soweit und die Truppe begeisterte die Fans im Saal mit sauberem Folkrock und Folkpunk. Die Gäste feierten die Band ausgiebig und auch hier war die Spielzeit eigentlich wieder viel zu kurz.
 
Eine kurze Umbaupause folgte, die Gäste befanden sich in ausgelassener Bier- und Metlaune und erwarten den ersten der beiden Headliner des Abends.
Blind Guardian, die vom Genre mit Power und Symphonic Metal ein bisschen aus der Reihe tanzten, brachten den Saal zum kochen. Hansi heizte mit seiner Band dem Publikum ordentlich ein und zum Bard`s Song gab es Gänsehaut pur, denn das gesamte Publikum sang mit, der Song, der nur mit 2 Akustikgitarren begleitet wurde war, zumindest für mich, der absolute Höhepunkt des Abends, denn die Stimmung war unbeschreiblich.
 
Auch der letzte Umbau für diesen Abend, für dieses Festival ging schnell und problemlos von statten und das Publikum fieberte dem zweiten Headliner entgegen. Mit InExtremo kamen wir musikalisch wieder zurück zum Mittelalter, gepaart mit Rock. InExtremo brachten das Publikum noch mal richtig in Schwung und obwohl die Stunde fortgeschritten war, viele nicht mehr so ganz gerade stehen konnten, wollte keiner, dass dieser Tag endet und so wurde InEx immer wieder vom Publikum angefeuert und die Band gab es zurück, ein klassischer Schlagabtausch, der bei manch einem der Gäste fast zur Extase führte.
Doch dann war es irgendwann soweit, die heiligen Hallen Odins begannen sich zu schließen und die Sterblichen mussten gehen.
 
Mein Resümee: Auch dieses Jahr war das Walhalla Festival der Helden wieder sehr besonders, tolle Bands, liebe Security, tolle Gäste und eine wunderbare Stimmung. Natürlich gab es wieder einige “ Schnapsleichen“ aber auch das gehört dazu. Die Preise waren Moderat, einzig der Kaffee in der Halle toppte mit 3,50 für nen kleinen Becher alles.
Ich liebe dieses Festival und hoffe natürlich, nächstes Jahr wieder dabei sein zu können.
Ariane Blumenau