Bericht Burning Pants Lacrimas ProfundereBericht Burning Pants Lacrimas Profundere

Ein neues Festival 04.09. – 05.09.2021

Burning Pants Festival, innerhalb von 2 Monaten wurde dieses Festival aus dem Boden gestampft. Super professionell, gut organisiert, mit anderen Worten perfekt. Sehr liebe Veranstalter, die sich mit viel Herzblut um alles gekümmert haben und somit auch diese wunderbare Atmosphäre entstehen konnte. Viele Bands gaben sich quasi das Micro in die Hand und waren von der ersten bis zur letzten Minute hoch motiviert. Durch diese fast familiäre Stimmung, gab es die Möglichkeit mit vielen Bands ins Gespräch zu kommen und da alles so stressfrei war, ließen sie sich auch gerne darauf ein. Natürlich war es ein Festival, bei dem Bands wie auch einige Besucher gespannt waren, was sie wohl auf dem Gelände erwarten würde. Gemischte Gefühle waren sicher dabei und alle wurden sehr positiv überrascht.

Der Samstag

Den Auftakt am Samstag machten Harzinfarkt, eine Band, von der ich tatsächlich noch nie etwas gehört hatte. Sie heizten dem, leider noch spärlichen, Publikum mit Rock ordentlich ein. Diese noch sehr junge Band, die sich erst 2018 zusammen gefunden hat, ließ sich den Spaß ansehen.

Im direkten Anschluss, sorgten Schlagwetter dafür, dass das Publikum in Fahrt kam. Mit neuer deutscher Härte und Texten, die man schnell mitsingen kann, gewannen sie das Publikum schnell für sich.

Nach einer Zeit des Umbaus auf der Bühne, gaben sich Spitfire die Ehre, mit ehrlichem Hard Rock, oder wie die Band ihr Genre beschreibt : KickAss Rock’n’Roll, heizten sie den Besuchern ein und sorgten dafür, dass kein Shirt trocken blieb. Auch diese Band ist noch verhältnismäßig jung, denn dieses Jahr sind sie “ erst“ 10 Jahre zusammen.

Schlag auf Schlag ging es weiter und nach einer kurzen Pause betraten Stahlmann die Bühne. Hier merkte man sofort, dass sie mit ihrem Dark Rock und neuer deutschen Härte , schon einen großen Fankreis haben, der auch sehr Textsicher dabei war. Stahlmann präsentierten sich in ihren wunderbar gestalteten Masken und sorgten dafür, dass kaum noch jemand saß. Eine Band, die sehr professionell auf der Bühne steht und nicht umsonst bereits viele Festivals beschallt hat.

Nach Stahlmann kam eine längere Pause, aber das Publikum war in erregter Spannung, viele hatten sich schon an der Absperrung zur Bühne einen guten Platz gesichert. Nach und nach füllte sich die Fläche vor der Bühne, einige Fans waren über 400 km gefahren, nur um diese eine Band zu sehen. Und dann war es endlich soweit, Eva Edelweiß betrat die Bühne mit ihrem Schild “ ich bin hier unfreiwillig“ und dann ging es auch gleich los Ost+Front wussten, wie sie das Publikum zum Toben bringen. Mit gewohnten Klängen aus neuer deutscher Härte, hatten sie ihre Fans sofort im Griff und alle Texte wurden lauthals mitgegröhlt, es wurde getanzt, gesprungen und gefeiert, als wäre nie was gewesen, selbst den gewohnten Schnaps gab es für die Fans aus dem Infusionsbeutel. Nach einer Zugabe musste die Band dann aber die Bühne räumen, denn die nächste Truppe stand schon in den Startlöchern. Die Security, die bis dahin sehr entspannt war, zeigte nun deutlich ihre Präsenz und mit einer guten halben Stunde Verzug betraten Kärbholz die Bretter, die die Welt bedeuten. Mit wunderbarer Professionalität, performten sie ihre Stücke und ließen das Publikum nicht einen Moment aus den Augen, der Gitarrist verließ sogar die Bühne, um mit den Fans richtig in Kontakt zu treten. Tatsächlich gab es auch einen kleinen Moshpit und für eine Weile ließ einen die Band vergessen, dass das Desaster, das die Welt in Atem hält, noch nicht endgültig erledigt ist.

Nach dem Auftritt von Kärbholz war der Bühnenabend beendet und es ging zur Aftershowparty, zu der ich allerdings nichts schreiben kann, da mein Erschöpfungszustand schon lange erreicht war.

Der Sonntag

Sonntag morgen, es war frisch und die Nacht semi erholsam, dennoch machte ich mich, nach einem kleinen Frühstück auf Richtung Bühne. Dort wurde schon fleißig aufgebaut und die Tontechniker stellten an den Reglern für die erste Band an diesem, wunderbar sonnigen Tag. Um ca. 13 Uhr starteten dann System Noire mit Future Pop und Dark Musik. Sie hatten leider nur ein kleines Publikum, da viele noch nicht aus ihren Zelten gekommen waren, dennoch sah man der Band ihren Spaß an und sie ließen sich nicht beirren, weil nur wenige Leute ihrer Musik lauschten, sie spielten, als wäre die Fläche vor der Bühne voll und traten mit den wenigen Zuschauern in Kontakt. Sie machten einen super Auftakt für einen weiteren Festivaltag.

Im Anschluss an System Noire betraten Manntra die Bühne, eine junge Band aus Kroatien, die sich extra für das Burning Pants Festival von Kroatien nach Hude auf den Weg gemacht hatten. Mit Rock, Alternative Rock, Folk Metal, Folk-Rock, Industrial Metal, waren sie von der Ersten Sekunde in Action und überraschten sicher den einen oder anderen im Publikum mit ihrer offenen Art, die sofort jeden in ihren Bann zog. Inzwischen brannte die Sonne bereits erbarmungslos vom Himmel und wer durch die Sonne nicht ins schwitzen kam, dem wurde durch Manntra ordentlich eingeheizt. Die Jungs rockten die Bühne und es hätte gerne noch eine Weile so weiter gehen können, doch die nächste Band wartete schon auf ihren Auftritt.

Sündenklang betraten die Bühne, ein Soloprojekt des Sängers von Stahlmann, die mit Elektro Pop das Publikum gleich für sich gewinnen konnten. Wobei ich das Genre nicht bei Elektro Pop sehe sondern eher bei Dark Rock, Dark Elektro. Sie stellten einige wunderbar Songs vor, die einen sofort mitnahmen. So langsam füllte sich der Platz vor der Bühne, die Sonne brannte erbarmungslos vom Himmel und man hatte das Gefühl in einem Glutofen zu stehen und dann kamen sie, eine von vielen Besuchern erwartete Band.

Lacrimas Profundere betraten die Bühne und legten sofort mit Dark Rock los. Julian Larre, der Sänger, sofort in Action, er tobte, wie man es von ihm kennt über die Bühne und riss die Besucher sofort mit, zog sie in seinen Bann. Mit Kunstpelzmantel bekleidet schien ihm die Hitze nichts anhaben zu können und er performten Stück um Stück und begab sich schließlich mitten unter das Publikum. Durch diese sehr entspannten Gäste, konnte auch die Security ruhig bleiben, nur ein Security Mann folgte Julian durch die Menge. Es ist immer wieder faszinierend, was dieser zarte Sänger für ein Stimmvolumen hat. Von der ersten bis zur letzten Sekunde hatte die Band ihr Publikum bei sich. Während des Auftritts waren schon Bühnenbauer dabei alles für die letzte Band vorzubereiten, was Lacrimas Profundere aber überhaupt nicht aus dem Konzept brachte.

Der Headliner des Tages Mono Inc.

Dann war es endlich soweit. Der Headliner wurde erwartet. We are the Raven…..eine wunderschöne Vorgeschichte läutete den Auftritt ein. Wie gewohnt betrat Katamia als erstes die Bühne und ging zu ihrem Schlagzeug, dann kamen nach und nach alle Bandmitglieder und begannen ihre Show. Nach 2 Stücken richtete Martin das Wort an das Publikum und sprach das aus, was viele, die nicht der Sex Positiven und BDSM Szene angehören, gedacht haben. Er erklärte die gemischten Gefühle, mit denen sie angereist waren, da sie nicht wussten, was sie erwarten würde, doch haben sich die Monos – Solidarität, Toleranz und Liebe- auf die Fahne geschrieben und daher dem Konzert zugestimmt. Und sie sollten nicht enttäuscht werden. Das Publikum war begeistert, sang jedes Lied Textsicher mit und gab der Band ganz viel zurück. Dies betonte Martin auch und man konnte ihm die Begeisterung ansehen. Right for the Devil spielten sie an diesem Abend mit Manntra zusammen und das Publikum feierte diesen Auftritt.
Auch Martin begab sich zwischen die Fans, hier war die Security dann auch nicht mehr ganz so entspannt, was aber wohl der Bekanntheit von Mono Inc zu schulde getragen werden kann, denn die Besucher waren ganz entspannt und keiner rückte Martin zu nahe. Es gab dann noch 2 Zugaben. Die letzte sollte Children of the Dark sein und die Gäste wollten scheinbar überhaupt nicht mehr aufhören zu singen. Zum Schluss holte Martin die Veranstalter noch auf die Bühne, ohne die dieses Wunderbare Wochenende nicht möglich gewesen wäre.
Mein Resümee: fantastische Organisation, ganz viele liebe Menschen, tolle Bands, super Essen. Ich konnte mit vielen Bands reden und habe bewusst auf Interviews verzichtet, da diese die lockere Atmosphäre etwas gestört hätten. Es war fantastisch wohltuend und ich freue mich schon auf nächstes Jahr, denn es wird ein weiteres Burning Pants Festival geben.
 
Bilder findest du hier: Fotogalerie Burning Pants
Ariane Blumenau